Hepatitis

Unter einer Hepatitis versteht man eine Entzündung der Leber, die verschiedene Ursachen haben kann, wie z.B. Stoffwechselstörungen, Autoimmunerkrankungen, Gifte, Chemikalien, Medikamente, Bakterien, Viren oder Parasiten.

In den allermeisten Fällen sind die Auslöser für eine akute Hepatitis allerdings Viren. Man unterscheidet die verschiedenen viralen Erreger in Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D und Hepatitis E.

Klinisch wird zwischen einer akuten und einer chronischen Hepatitis unterschieden. Von einer chronischen Hepatitis spricht man, wenn die Anzeichen einer Erkrankung länger als sechs Monate bestehen.

Hepatitis A

Sie ist die häufigste von Viren ausgelöste Hepatitis weltweit.
Eine Infektion äußert sich vor allem durch das Auftreten von Magen-Darm-Beschwerden und Müdigkeit. Die Infizierten leiden auch häufig an Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfällen, Dunkelfärbung des Urins und Fieber bis hin zu einer ausgeprägten Gelbsucht. Durch die Vergrößerung der Leber entsteht zudem ein Druckschmerz im rechten Oberbauch. Übertragen wird die Erkrankung oral-fäkal.

Das bedeutet, dass der Erreger normalerweise über verseuchtes Essen oder über verseuchtes Wasser aufgenommen wird. Daher ist das Virus schnell übertragbar. Auf der anderen Seite kann es aber auch leicht durch Erhitzen oder Chloren abgetötet werden. Eine gezielte Medikation gegen das Virus gibt es bisher noch nicht. Die Patienten erholen sich in der Regel in vier bis acht Wochen. Danach bleibt man ein Leben lang immun. Die Entwicklung einer chronischen Hepatitis kommt bei intaktem Immunsystem nicht vor.

Eine Impfung ist möglich und wird in besonders betroffenen Reisegebieten auch empfohlen.

Hepatitis B

Zu den typischen Symptomen einer Hepatitis B Infektion zählen Magen-Darm-Beschwerden Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfälle und ein Widerwille gegen Nikotin und Alkohol. Oft treten zusätzlich Muskel- und Gelenksschmerzen sowie Fieber auf.

Etwa die Hälfte der Patienten entwickelt eine Gelbsucht. Die Heilungschancen sind in der Regel gut, 90 bis 95 % der Infektionen heilen ohne Folgen aus. Allerdings ist die Hepatitis B potenziell gefährlich und kann bei wenigen Patienten zum fulminanten Leberversagen führen, bei welchen oft nur durch eine akute Lebertransplantation das Überleben gesichert werden kann. Bei ca. 5 % der Erkrankten kommt es zu einem chronischen Verlauf (Dauer über sechs Monate), wodurch es zu einer Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) und sogar zu Leberkrebs kommen kann.

Die Infektion erfolgt parenteral (nicht über den Darm) und sexuell, d. h. durch Blut und andere Körperflüssigkeiten wie Urin, Speichel, Samenflüssigkeit, Tränensekret, Galle und Muttermilch.

Eine Impfung wird in Österreich seit 1997 empfohlen.

Hepatitis C

Die Hepatitis C wird meistens durch Zufall bei einer Routineblutuntersuchung entdeckt. In den seltensten Fällen kommt man dieser Lebererkrankung durch typische Symptome auf die Schliche und kann sie in der akuten Phase auch mit einem grippalen Infekt verwechseln. Die Erkrankten leiden unter erhöhter Temperatur, manchmal sogar hohem Fieber, Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder Durchfall. Weniger als die Hälfte der Betroffenen entwickelt eine Gelbsucht (Ikterus).

Die Infektion erfolgt über Blut und Blutprodukte wie z.B. mit verunreinigten Nadeln (bei Drogenmissbrauch). Mögliche Infektionsquellen sind aber auch: Nagelscheren, andere Manikürgegenstände, Zahnbürsten oder Rasiermesser.

Eine Übertragung durch Blutkonserven kann durch Testung des Spenders nahezu ausgeschlossen werden.

Eine Übertragung über andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Muttermilch oder Sperma ist nicht sehr wahrscheinlich - aber leider auch nicht ganz auszuschließen.

Gegen Hepatitis C gibt es noch keinen Impfstoff.

Hepatitis D

Sie wird durch ein inkomplettes Virus hervorgerufen, welches Teile des Hepatitis B Virus benötigt und tritt deshalb nur gleichzeitig mit Hepatitis B auf. In 70 % der Fälle wird sie chronisch.

Vorbeugung ist nur durch eine Impfung gegen Hepatitis B möglich.

Hepatitis E

Diese Erkrankung ähnelt der Hepatitis A, wobei der Verlauf mitunter schwerer ist. Entdeckt wurde der Erreger 1980 in Indien, als man eine Hepatitis E Epidemie zunächst für eine aus verseuchtem Wasser stammende Hepatitis A Epidemie hielt.

Übertragen wird das Virus ebenfalls durch Nahrung und Trinkwasser, die den Erreger enthalten.

Ein chronischer Verlauf der Erkrankung ist nicht bekannt, sie verläuft auch selten tödlich. Ausnahmen gibt es bei Schwangeren, wo die Krankheit schwere Verlaufsformen annehmen kann und in Indien mit einer Sterblichkeit von bis zu 30 % assoziiert ist.

Eine Impfung ist bisher nicht möglich.