Meningokokkenerkrankungen

Meningokokkenerkrankungen

Im folgenden möchten wir Sie über die Übertragungswege, Krankheitssymptome und möglichen Vorbeugungsmaßnahmen bei Meningokokkenerkrankungen informieren:

Meningokokken sind Bakterien, die sich bei vielen Menschen (durchschnittlich etwa 10-20%) im Nasen-Rachenraum ansiedeln, ohne dass diese erkranken. Diese vorübergehende Besiedlung mit verschiedenen Meningokokken führt zu einer natürlichen Immunität. Diese so genannten gesunden Keimträger können ebenso wie die an einer Meningokokkeninfektion Erkrankten die Erreger weitergeben. Für die Übertragung ist in der Regel ein enger Kontakt (sog. Kissing-Kontakt) notwendig. Meningokokken gehen außerhalb des menschlichen Körpers rasch zugrunde, weshalb die Übertragung nur direkt von Mensch zu Mensch erfolgen kann. Eine Übertragung durch Wasser und andere Lebensmittel findet nicht statt.

Obwohl Meningokokken beim Menschen häufig vorkommende Bakterien sind, treten Meningokokkenerkrankungen äußerst selten auf. In Österreich registrieren wir etwa einen Fall pro 100.000 Einwohner und Jahr.

Meningokokken verursachen hauptsächlich zwei Arten von Krankheitsbildern, die einzeln oder gemeinsam auftreten können:

  1. Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis)
  2. Blutvergiftung (Meningokokken-Sepsis)

Die Inkubationszeit (Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome) beträgt zwischen 2 und 10 Tagen.

Mögliche Symptome:

Fieber, Erbrechen, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Benommenheit, Lichtempfindlichkeit, Gelenkschmerzen, rot-violette Hautflecken (=Hautblutungen).

Die Symptome müssen nicht alle gleichzeitig vorliegen. Sie können sich innerhalb weniger Stunden oder 1-2 Tagen entwickeln.

Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Symptomatik meist weniger charakteristisch. Achten Sie deshalb zusätzlich auf Symptome wie Nahrungsverweigerung, Durchfälle, Unruhe, schlechte Weckbarkeit, schrilles Schreien, Stöhnen, blasse oder fleckige Haut.

Ganz entscheidend für den Ausgang der Erkrankung ist der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns. Meningokokkenerkrankungen erfordern eine sofortige Behandlung mit Antibiotika.

Konsultieren Sie deshalb unverzüglich einen Arzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Meningokokkenerkrankung vorliegt.

Eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika ist Familienangehörigen und engen Kontaktpersonen einer Erkrankten zu empfehlen. Mit dieser Prophylaxe sollte baldmöglichst begonnen werden. Für andere Kontaktpersonen wie z.B. Mitschüler, Arbeitskollegen, besteht nur sehr selten ein erhöhtes Risiko. Eine vorbeugende Antibiotikabehandlung kann bei diesen Personengruppen in Absprache mit einem Arzt erwogen werden.

Gegen die Meningokokken-Erkrankung stehen Impfstoffe zur Verfügung. Meningokokkenerkrankungen treten meistens als Einzelfall auf. Zweiterkrankungen sind sehr selten. Ist in der Gemeinschaftseinrichtung, die ihr Kind besucht, oder in Ihrer näheren Umgebung ein Meningokokken-Fall aufgetreten, so empfehlen wir Ihnen dennoch, Ihr Kind in den auf die letzte Kontaktmöglichkeit mit dem Erkrankten folgenden 10 Tagen genau zu beobachten, und bei Krankheitsverdacht sofort einen Arzt aufzusuchen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihr zuständiges Gesundheitsamt.