Zivilschutz-Nachhaltigkeitsüberprüfung: Immer weniger Schulanfänger tragen ihre Warnwesten

27.03.2024

Auch in der vergangenen Wintersaison überprüfte der Oö. Zivilschutz wieder, ob die Kinder ihre Warnwesten tragen. Dabei besuchten die Zivilschutzbeauftragten stich-probenartig Volksschulen und belohnten jene Erstklässler, die eine Warnweste anhatten.

Diese Nachhaltigkeitsüberprüfung ergab eine Tragehäufigkeit von 44,4 Prozent in ganz Oberösterreich. 265 Klassen wurden besucht, von 5101 Schülern trugen nur 2267 eine Warnweste. „Auch wenn die Schüler meist reflektierende Streifen bzw. Anhänger an der Schultasche oder Kleidung haben, ersetzen diese noch nicht die signalgelbe Warnweste“, sagt der Präsident des Oö. Zivilschutzverbandes Michael Hammer. „Wir appellieren an die Erziehungsberechtigten“, so Hammer weiter, „den Schülern die Weste anzuziehen und sie für das Thema zu sensibilisieren. Außerdem ist es unser Ziel, dass die Warnwesten nicht nur auf dem Schulweg, sondern auch im Straßenverkehr in der Freizeit getragen werden!“

 

Die Ergebnisse in Steyr-Land und Steyr-Stadt sind sehr unterschiedlich

Viele Schüler und Lehrer erzählten bei der Nachhaltigkeitsüberprüfung außerdem, dass die Kinder immer häufiger mit dem Auto zur Schule gebracht werden und deswegen die Warnweste nicht tragen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die Tragehäufigkeit in Oberösterreich noch bei 48,9%.

Die Ergebnisse der Zivilschutz-Überprüfung in den Bezirken Steyr-Stadt und -Land sind sehr unterschiedlich: Steyr-Land erreichte bei den Schülern mit Warnweste 38,2 Prozent. Die Stadt Steyr lag mit 78,3 Prozent weit über dem oberösterreichischen Durchschnitt. „Jene Schüler, die bei der Überprüfung eine Warnweste anhatten, wurden mit einem kleinen Geschenk belohnt und so auch weiterhin zum Tragen der Signalkleidung motiviert. Schüler, die die Weste an dem Tag nicht dabeihatten, erhielten die Belohnung, wenn sie ihre Schutzweste am nächsten Tag verwendeten“, erklären die Bezirksleiterinnen von Steyr-Land Barbara Spöck und Steyr-Stadt Karin Nosko.

Die Nachhaltigkeitsüberprüfung wird jährlich stichprobenartig vom Oö. Zivilschutz von Anfang November bis zu Semesterschluss durchgeführt. Um den Kindern die Wichtigkeit der Warnweste nahezubringen, werden sie in einem abgedunkelten Raum ohne Blitz fotografiert. Danach wird ein Foto mit Blitz aufgenommen, weil darauf die reflektierenden Streifen der Westen sehr gut zu erkennen sind. Dies veranschaulicht, wie gut ein Autofahrer Kinder mit Warnweste im Dunkeln sieht. 

Speziell in den nebeligen und dämmrigen Herbst- und Wintermonaten ist die Signalweste besonders wichtig. Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn die Kinder für die Autofahrer besser sichtbar wären. „Mit der Warnweste erhöht sich die Sichtbarkeit von 30 Metern auf 150 Meter. Dementsprechend wichtig ist die Vorbildwirkung bei Eltern und Lehrern. Auch sie sollten eine Warnweste oder reflektierende Armbänder verwenden, wenn sie zu Fuß unterwegs sind“, sagt Spöck.

„Neben dem Tragen der Warnweste oder rückstrahlender Kleidung ist es außerdem wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern den Schulweg üben und sie über mögliche Risiken im Straßenverkehr umfassend informieren“, betont Nosko.

  

​Zivilschutz-Bezirksleiterin Mag. Karin Nosko (links) und Vizebürgermeisterin Anna-Maria Demmelmayr (rechts) zu Besuch in der Volksschule Ennsleite.

Zivilschutz-Bezirksleiterin Mag. Karin Nosko (links) und Vizebürgermeisterin Anna-Maria Demmelmayr (rechts) zu Besuch in der Volksschule Ennsleite.

© Magistrat Steyr | Presse