Das Image von Steyr als Wohn- und Arbeitsort

Veröffentlichungsdatum21.11.2024Lesedauer5 MinutenKategorienAllgemein, Highlights, ...
Bürgermeister Markus Vogl und Klaus von Moltke, Geschäftsführer BMW Group Werk Steyr

© Magistrat Steyr I Presse: Gemeinsam für einen starken Standort Steyr: Bürgermeister Markus Vogl und Klaus von Moltke, Geschäftsführer BMW Group Werk Steyr

Ergebnisse einer Fachkräftebefragung vom August 2024

Steyr will wachsen und die Steyrer Unternehmen wollen die bestausgebildeten Fachkräfte. Die Stadt Steyr hat deshalb eine Umfrage in Auftrag gegeben, die sich mit der Wechsel- und Übersiedlungsbereitschaft von Arbeitnehmer:innen beschäftigt. 

Das Marktforschungsinstitut Spectra hat im Auftrag der Stadt Steyr erhoben, wie Steyr von Menschen aus umliegenden Bezirken und Bundesländern als Arbeits- und Wohnort wahrgenommen wird. Die Studie gibt Aufschluss darüber, unter welchen Umständen Fachkräfte ihre Arbeit oder ihren Wohnort wechseln würden. 

„Steyr ist einer der wichtigsten Industriestandorte Österreichs“, betont Bürgermeister Markus Vogl. „Wir wollen eine lebenswerte Industriestadt bleiben. Deshalb wollen wir den Standort Steyr und damit unsere Betriebe weiter stärken und neue Unternehmen anlocken. Dazu braucht es auch Fachkräfte, denen wir attraktive Rahmenbedingungen bieten wollen. Steyr ist ein guter Platz, um hier zu arbeiten und zu leben.“

501 Arbeitnehmer:innen und arbeitssuchende Menschen aus allen oberösterreichischen Bezirken außerhalb Steyrs sowie aus den Bundesländern Niederösterreich, Steiermark, Wien und Salzburg wurden befragt. 

  • 38 Prozent der Befragten unter 30 Jahren schätzen Steyr als sehr attraktiven Ort zum Arbeiten ein.
  • Fast die Hälfte der Befragten kann sich bestimmt oder unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen, in Steyr zu arbeiten.
  • Für Steyr als Arbeitsort spricht, dass die Stadt an sich sehr gut gefällt und als sympathisch wahrgenommen wird.
  • Auch das Angebot an Arbeitgebern wird positiv beurteilt.

Die Bereitschaft, den Job zu wechseln oder gar für einen Job seinen Wohnort zu wechseln, ist in Österreich eher schwach ausgeprägt, das belegt auch die aktuelle Studie. So geben etwa 84 Prozent der Befragten an, dass die Nähe zum Wohnort ein entscheidender Aspekt für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes sei. Mit steigendem Alter und bei Frauen ist dieser Faktor noch stärker ausgeprägt. Fast 50 Prozent sehen den Arbeitsort als eines der ausschlaggebenden Kriterien bei der Arbeitgeberwahl. 

Aufgrund dieser gering ausgeprägten Wechselbereitschaft interessiert es die Verantwortlichen in der Stadt Steyr und in Steyrer Unternehmen umso mehr, welche Faktoren die Wechselbereitschaft erhöhen könnten. Schließlich wäre jeder Zehnte sofort bereit, seinen Wohnort zu wechseln, 28 Prozent würden es unter bestimmten Bedingungen tun. Das Potenzial umfasst somit fast 40 Prozent der Befragten.

 

Finanzielle Anreize sind stärkste Treiber

Stärkste Treiber für die Wechselbereitschaft sind ein attraktives Gehalt und andere finanzielle Anreize. Rund 70 Prozent geben an, dass ein neuer Job diesbezüglich eine deutliche Verbesserung bieten müsste. Von 41 Prozent werden Work-Life-Balance und flexible Arbeitsbedingungen genannt. 

 

Wechselwillige wollen hohe Lebensqualität und gute Infrastruktur

Aber auch der Arbeitsort kann mit bestimmten Aspekten zusätzlich überzeugen. Hohe Lebensqualität (44 Prozent), eine gute Infrastruktur (33 Prozent) sowie die Verfügbarkeit von Wohnraum (33 Prozent) und die Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten (26 Prozent) spielen eine Rolle. 

„Bei der hohen Lebensqualität kann Steyr punkten. So geben mehr als 90 Prozent der in einer Parallelstudie befragten Steyrerinnen und Steyrer an, dass sie gern hier leben. Vor allem die Infrastruktur und die Naherholung werden ausgezeichnet bewertet, ebenso die Einkaufsmöglichkeiten“, berichtet Vogl. 

 

Unter-Dreißigjährige bewerten Steyr am besten

Auch die Fachkräftestudie zeichnet ein positives Bild der Stadt. Während 36 Prozent der Befragten der Stadt ein (sehr) gutes Image bescheinigen, sagen nur vier Prozent, das Image sei (sehr) schlecht. Fast 40 Prozent der Befragten im Alter unter 30 Jahren stimmen der Aussage zu, dass Steyr ein attraktiver Ort zum Arbeiten sei. 

46 Prozent der wechselbereiten Menschen können sich auf jeden Fall oder unter bestimmten Umständen vorstellen, in Steyr zu arbeiten, vor allem jüngere Menschen unter 30 und Männer wären für einen Wechsel nach Steyr zu gewinnen.  

Was an Steyr von den Fachkräften aus anderen Bezirken und Bundesländern besonders attraktiv wahrgenommen wird, sind die Spazier- und Wanderwege, die Einkaufsmöglichkeiten und das kulinarische Angebot. Gleich dahinter rangieren die Arbeitgeber. 

 

Bekannte Arbeitgeber als zusätzlicher Pull-Faktor

Prominente Arbeitgeber, die als attraktiv wahrgenommen werden, spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. So geben 74 Prozent der Befragten an, das BMW Group Werk Steyr zu kennen. Auch die Unternehmen Hartlauer und Steyr Automotive sind mehr als der Hälfte der Befragten bekannt. Die Top 3 der am attraktivsten bewerteten Arbeitgeber sind ZF Steyr, SKF und BMW. „Die großen Steyrer Betriebe werden durchwegs als attraktive Arbeitgeber bewertet. Bekannte Unternehmen verstärken damit den Pull-Faktor der Stadt“, berichtet der Bürgermeister. 

 

Klaus von Moltke, Geschäftsführer BMW Group Werk Steyr: „Momentan ist aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage weniger die Rede davon, aber noch bis vor wenigen Monaten war der Fachkräftemangel in aller Munde. Und er wird auch langfristig in Hinblick auf den demographischen Wandel ein erfolgskritisches Thema bleiben. Wir begrüßen es daher sehr, dass die Stadt Steyr sich mit Weitblick mit dem Thema Standortattraktivität für Fachkräfte auseinandersetzt. Denn nur gemeinsam können Unternehmen und Stadt sich im Wettbewerb der Regionen zukunftsfähig aufstellen.“ 

 

Die Stadt Steyr punktet bei Wechselwilligen

Der am häufigsten genannte Grund, sich beruflich Richtung Steyr zu verändern, ist aber die Stadt selbst. Steyr wird als sympathisch und schön wahrgenommen, die Stadt gefällt den Befragten. 25 Prozent jener Menschen, für die Steyr als Arbeitsort infrage kommt, nennen die Stadt an sich als Grund für einen eventuellen Wechsel. Besonders erfreulich aus Sicht der Stadt: Die Hälfte der Wechselwilligen kann sich vorstellen, in Steyr zu wohnen. 

 

Verbesserungen bei der Verkehrsanbindung notwendig

Weniger attraktiv wird die öffentliche Verkehrsanbindung bewertet. Nur 25 Prozent der befragten Fachkräfte meinen, Steyr sei gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Das deckt sich mit der Wahrnehmung aus der Bevölkerung, 56 Prozent der Einwohner sind mit der Verkehrsanbindung ihrer Stadt unzufrieden. 

„Die Erreichbarkeit von Steyr ist hier sicherlich einer der Punkte, an denen künftig konkret gearbeitet werden muss. Zudem braucht es aus meiner Sicht auch bundesweite Maßnahmen, um die geographische Flexibilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über Anreize zu fördern – so sollen vor allem junge, wechselbereite Menschen dabei unterstützt werden, sich einen Wohnortwechsel zuzutrauen“, betont Klaus von Moltke.

 

Bürgermeister Markus Vogl: „Die Verkehrsanbindung ist unsere Achillesferse. Schließlich wissen wir, dass eine gute Verkehrsanbindung als wesentlicher Faktor für die Attraktivität eines Arbeitsortes genannt wird. Hier ist das Land gefordert, Steyr auch in Fragen der Verkehrsinfrastruktur jenen Stellenwert zu geben, den die Stadt verdient. Schließlich ist Steyr einer der wichtigsten Industriestandorte Österreichs.“ 

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