Ca. 16. Jh.: Das Herrenhaus in der Sierninger-Straße 115 wurde in der Zeit der Glaubensspaltung von reichen Stadtbürgern als Sondersiechenhaus gestiftet. Im 19. Jh. kamen 50 Personen dort unter.
1878: Alle alten, siechen und körperlich gebrechlichen Leute fanden neben dem Herrenhaus auch im Bürgerspital und im Bruderhaus ihr Unterkommen. Es wurde ein sog. Armenhaus-Komitee geschaffen, das sich zur Aufgabe machte, ein für die damalige Zeit modernes Altersheim zu schaffen.
1882: Beginn des Baues des Altersheimes I (Armenverpflegshaus, später städtisches Versorgungshaus) in der Sierninger-Straße 156, bezugsfertig im Mai 1883 für 100 Arme. Das Herrenhaus wurde aufgrund seiner nahen Lage vom neu erbauten Altersheim I mitversorgt und verwaltet.
1946: Das ehemalige Marodenhaus der Artilleriekaserne wurde als zweites Altersheim (Altersheim II, F. Hanusch-Straße 1) in Verwendung genommen. Mangels heimeigener Einrichtung nahm sich jeder der Pfleglinge sein Mobiliar in das Heim mit. Viel Gerümpel und Ungeziefer wurde so in das Heim eingebracht. Sanitäre Anlagen waren nur ungenügend vorhanden, die Küchen waren unzulänglich. Die Küche im Altersheim II befand sich im Kellergeschoss, nur durch eine steile Stiege zu erreichen.
Marodenhaus der Artilleriekaserne = Altersheim II
Nach Kriegsende: Einbau einer Zentralheizung, Erneuerung der Bade- und Klosettanlagen im Altersheim II 1951: Aufstockung des Altersheimes II, Entlastung des Altersheimes I
Altersheim II
Bestreben, die bestehenden drei Altersheime (Altersheim I, II, und das Herrenhaus) in ein Zentralaltersheim zusammenzuführen, um Verwaltungskosten zu sparen.
1953: Zubau zum Altersheim II. Ursprünglich war nur ein zweistöckiges Gebäude vorgesehen, es wurde jedoch noch ein dritter Stock aufgesetzt.
1956: ein vierter Stock wurde dem Gebäude in der F. Hanusch- Straße aufgesetzt. Es gab nunmehr eine Heimabteilung und eine eigene Krankenabteilung, diese wurde als „Altbau“ geführt.
Objekt in der F. Hanusch-Straße 1
1965: Ein viergeschossiges Objekt wurde in der G. Koller-Straße - einer Parallelstraße zur F. Hanusch-Straße – direkt an das bestehende Altersheim angebaut. Dieser Teil wurde dann als „Neubau“ bezeichnet. Die Krankenbetten wurden um 100 auf 160 erhöht und auch die Anzahl der Betten in der Heimabteilung stieg auf 240 Betreuungsbetten an. Dieses Zentralaltersheim war nunmehr ein U-förmiger Bau, der eine ca. 7.000 m² große Parkanlage umschloss.
1972: Bettenstand 388 Einheiten, aufgeteilt in die Heimabteilung mit 244 Betreuungsbetten und in die Krankenabteilung mit 144 Krankenbetten. Aufnahmekriterium für die Unterbringung in der Krankenabteilung war, dass der/die Bewohner:in einen sog. Hilflosenzuschuss, eine Hilflosenzulage, eine Blindenbeihilfe oder einen ähnlichen Zuschuss bezog, ansonsten erfolgte die Aufnahme in die Heimabteilung.
Es gab insgesamt 12 Bäder im Gangbereich der Stationen, 76 Zimmer verfügten über ein eignes WC, jedoch über keine eigene Dusch- bzw. Bademöglichkeit. Die Einrichtung bestand aus einem Bett, einem zweiteiligen Kasten, einer Kommode sowie ein Tisch und Sesseln.
Die Krankenabteilung verfügte über 21 Einbettzimmer, 31 Zweibettzimmer, 8 Dreibettzimmer, 5 Fünfbettzimmer und 2 Sechsbettzimmer.
Die Heimabteilung verfügte über 70 Einbettzimmer, 74 Zweibettzimmer, 4 Dreibettzimmer, 2 Vierbettzimmer und 1 Sechsbettzimmer
Entwicklung bis 1997: Verkleinerung der Heimabteilung, Ausbau der Krankenabteilung, Einbau einer Brandmeldeanlage, Mehrbettzimmer wurden zugunsten kleinerer Zimmereinheiten aufgelassen, um eine Qualitätsverbesserung zu erzielen. Die größten Zimmereinheiten waren nunmehr Dreibettzimmer in den Krankenabteilungen. Bestehende Zweibettzimmer wurden in Einbettzimmer umgewandelt.
1990 wurde die Großküche vergrößert und modernisiert.
1991 wurde eine Dipl. Diätassistentin eingestellt, damit sichergestellt werden konnte, dass eine von Ärzten verordnete Diätkost verabreicht werden kann. Es wurde der Dienstposten eines/r Pflegedienstleiters/leiterin geschaffen.
1993: Umbenennung des Hauses von „Städtisches Zentralaltersheim“ in „Alten- u. Pflegeheim Tabor“ (APT)
1997: Im Gemeinderat wurde beschlossen, dem APT die Eigenschaft einer wirtschaftlichen Unternehmung als verselbstständigter Regiebetrieb der Stadt Steyr ohne eigene Rechtspersönlichkeit zuzuerkennen. Bewohner:innenstand: 336
2004: Fertigstellung des Alten- u. Pflegeheimes Münichholz (APM). 84 Bewohner:innen siedelten vom APT in das neue APM. Neuer Bewohnerstand im APT: 238. Das letzte 5-Bett-Zimmer im Objekt Hanusch-Straße wurde in eine moderne 2-Bett-Wohneinheit mit Dusche und WC umgebaut und aus einigen kleinen 2-Bett-Zimmer wurden 1-Bett-Wohneinheiten
2011: 120 Bewohner:innen siedeln in das neue Alten- u. Pflegeheim Ennsleite. Neuer Bewohnerstand im APT: 120. Das ehemalige Gebäude des Marodenhauses (der sog. „Nordtrakt“) und das Objekt Koller-Straße (der Neubau) wurden evakuiert.
2014: Das neue Alten- u. Pflegeheim Tabor ist fertiggestellt und im November siedeln 120 Bewohner:innen in das neue Haus, das am gleichen Grundstück mit dem neuen Eingang in der G. Koller-Straße steht.
APT neu - G. Koller-Straße 2